Parlament will jungen Menschen den Hauskauf erleichtern

Bild von Parlament mit Überschrift "Parlament möchte Hauskauf erleichtern".

Heute können künftige Eigenheimbesitzer nicht auf das gesamte angesparte Geld aus der Altersvorsorge zurückgreifen, um das für eine Hypothek notwendige Eigenkapital aufzubringen. Das möchte das nationale Parlament nun ändern.

Die Preise für Wohneigentum steigen in der Schweiz seit Jahren immer weiter an. Ende 2021 mussten künftige Hauseigentümerinnen und -Eigentümer bereits 40 Prozent mehr für ein Eigenheim bezahlen, als dies noch zehn Jahre zuvor der Fall war. Dadurch wird es vor allem für jüngere Menschen immer schwieriger, Wohneigentum erwerben zu können. Ihnen möchte die Schweizer Politik nun entgegenkommen: Die nationalen Parlamente sind derzeit in Bern daran, die Beschränkungen beim Vorbezug von angespartem Alterskapital für den Kauf eines Hauses oder einer Eigentumswohnung zu lockern.

Seit 2012 gilt in der Schweiz die Regel, dass mindestens zehn Prozent des Immobilienwerts aus eigenen flüssigen Mitteln stammen können. Das kann zum Beispiel ein Sparkonto bei einer Bank sein. Der Rest des benötigten Kapitals, das von der Bank für die Vergabe einer Hypothek gefordert wird, darf dann aus der Altersvorsorge bezogen werden. Was ursprünglich von parlamentarischer Seite als Massnahme zur Dämpfung der steigenden Preise gedacht war, machte es Erwerbstätigen je länger je mehr kompliziert, überhaupt Wohneigentum zu kaufen. Für diejenigen, die nicht das nötige Eigenkapital zum Beispiel durch ein Erbe aufbrachten oder bis ins hohe Erwerbsalter vor einem Kauf sparen konnten, wurde ein Eigenheim schlicht unerschwinglich.

Aus diesem Grund möchte der Nationalrat den Bezug von angespartem Kapital aus der Altersvorsorge wieder vereinfachen. Künftig soll es bis zum Erreichen des 50. Altersjahres möglich sein, praktisch das gesamte angesparte Kapital für den Kauf eines Hauses oder einer Eigentumswohnung zu verwenden. Noch muss in diesem Punkt der Ständerat der Gesetzesänderung zustimmen. Und auch wenn Kritiker der Meinung sind, dass durch die Erleichterung des Kapitalbezugs die Preise für Immobilien nur noch weiter steigen würden – profitieren würden trotzdem die jungen Menschen, die wieder mehr Spielraum beim Eigenkapital erhalten und nicht mehr auf Verwandte angewiesen sind, die ihnen das notwendige Geld vorschiessen.