Im Thurgau setzt sich der Aufwärtstrend auf dem Immobilienmarkt fort.

Markteinschätzung von Oliver Goldinger: Wo der Thurgau jetzt Chancen bietet

Wachstumsmarkt Thurgau trotz Herausforderungen

Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten zeigt sich der Thurgauer Immobilienmarkt stabil. Die Nachfrage ist hoch, insbesondere bei Wohnimmobilien. Oliver Goldinger von GOLDINGER Immobilien
ordnet die aktuelle Lage ein.

 

IMMOBILIENMARKT THURGAU: STABILER TREND TROTZ GLOBALER UNSICHERHEITEN

Der Immobilienmarkt im Kanton Thurgau zeigt sich weiterhin robust. Trotz globaler Herausforderungen bleibt die Nachfrage nach Wohnimmobilien hoch, insbesondere in beliebten Städten wie Frauenfeld, Kreuzlingen und Weinfelden. Laut dem aktuellen Eigenheim Index der Thurgauer Kantonalbank stiegen die Preise für Wohneigentum im Jahr 2024 um 5,5 Prozent, deutlich über dem nationalen Durchschnitt.

WOHNIMMOBILIEN BLEIBEN GEFRAGT, ABER PREISSENSIBLER

Insbesondere gut gelegene Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen stehen weiterhin hoch im Kurs. Gleichzeitig beobachten wir bei GOLDINGER Immobilien ein klares Umdenken bei den Käufern.

Interessenten hinterfragen heute die Preisgestaltung viel kritischer als noch vor wenigen Jahren. Während der Corona Zeit wurden Immobilien teils 10 bis 15 Prozent über dem Marktwert verkauft. Das ist heute kaum mehr durchsetzbar. Wer zu hoch ansetzt, riskiert eine lange Vermarktungsdauer, was sich negativ auf den Wert und die Wahrnehmung der Immobilie auswirken kann.

GEWERBEIMMOBILIEN: DIFFERENZIERTES BILD

Leeres Büro mit Schild 'Zu vermieten'

Leeres Büro mit Schild «Zu vermieten»

Der Markt für gewerbliche Liegenschaften entwickelt sich uneinheitlich. Während flexible Büroflächen weiterhin gefragt bleiben, hat die Nachfrage nach klassischen Büroräumen abgenommen.

Der Markt für Gewerbeimmobilien ist aktuell schwer einschätzbar. Die wirtschaftliche Gesamtlage und neue Arbeitsmodelle wirken sich deutlich auf die Nachfrage aus.

BAULAND: ENGPASS UND PREISDRUCK

Ein zentrales Thema bleibt der Baulandmarkt. In Städten wie Frauenfeld, Weinfelden oder Kreuzlingen sind freie Grundstücke rar. Die Folge sind steigende Preise. Gleichzeitig beobachten wir in gewissen Regionen ein Überangebot an Eigentumswohnungen.

In einigen Gebieten des Kantons wird es Jahre dauern, bis dieses Überangebot absorbiert ist.

BÜROKRATIE ALS BREMSFAKTOR FÜR NEUE PROJEKTE

Ein weiteres Hindernis für die Schaffung von Wohnraum sind die langen Bewilligungsverfahren. Sowohl im Wohn- als auch im Gewerbebereich ziehen sich Genehmigungen oft in die Länge.

Die Politik muss Projekte gezielter unterstützen und Prozesse beschleunigen. Nur so lassen sich die dringend benötigten Wohnungen realisieren.

ZINSEN, UNSICHERHEITEN UND MARKTVERHALTEN

Zinsrückgänge könnten die Nachfrage wieder ankurbeln. Dennoch dämpfen wirtschaftliche Unsicherheiten weiterhin das Kaufverhalten vieler Interessenten. Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach Mietwohnungen.

Nach wie vor ist Wohneigentum im Thurgau aber deutlich erschwinglicher als im Grossraum Zürich.

FAZIT: THURGAU BLEIBT EIN ATTRAKTIVER STANDORT

Langfristig bleibt der Thurgauer Immobilienmarkt attraktiv. Der Kanton profitiert von hoher Lebensqualität, Nähe zu Zürich und einer stabilen Bevölkerungsentwicklung.

Die Nachfrage wird weiter steigen, das Angebot aber nicht im gleichen Tempo wachsen. Das spricht für einen anhaltenden Aufwärtstrend bei den Preisen.

Alle Zitate in diesem Beitrag stammen von Oliver Goldinger, Mitglied der Geschäftsleitung von GOLDINGER Immobilien.