Ende der Negativzinsen nach acht Jahren

Wer wird vom SNB-Entscheid profitieren und wer wird verlieren? Eckbert Bohner über die möglichen Auswirkungen auf den Immobilienmarkt.

Wie bereits lange erwartet, hat die Schweizerische Nationalbank (SNB) am 22.09.2022 den Leitzins um 0,75 Prozentpunkte erhöht. Dieser stieg von -0,25% auf neu 0,5%. Damit endet nach knapp acht Jahren die Zeit der Negativzinsen.
Mit der Aufhebung der Negativzinsen versuchen die Währungshüter die steigende Teuerung zu brechen und schliessen sich den anderen Notenbanken wie jener der EU und den USA an. «Das oberste Ziel der Nationalbank ist momentan die Bekämpfung der Inflation», sagt Eckbert Bohner.
Aktuell erreicht die Teuerungsrate in der Schweiz 3,5%. Im Vergleich zum Ausland ist die hiesige Inflationsrate tief. In der Eurozone erreichte sie im August 9,1%, in den USA 8,3%. Dementsprechend hat die Europäische Notenbank EZB Anfang des Monats einen grossen Zinsschritt gemacht. Die US-amerikanische Notenbank FED hat ebenfalls in einem grossen Schritt den Leitzins um 0,75 Prozentpunkte auf 3.25% erhöht.

Was bedeutet die Aufhebung der Negativzinsen für die Schweiz und den Immobilienmarkt?
Höhere Zinsen bewirken eine deutliche Straffung der finanziellen Bedingungen für Käufer. Das könnte zu einer Korrektur am Immobilienmarkt führen. Eine Korrektur wäre ein Absinken der Immobilienpreise um 10–15%. Diese Preiskorrektur nach unten kann durch höhere Zinsen ausgelöst werden, weil die Nachfrage nach Immobilien damit geschwächt wird.

Folgende Effekte der aktuell getroffenen Entscheidungen werden kurz- bis mittelfristig sichtbar werden:

•    Die Zinssätze für Hypotheken sind in diesem Jahr, insbesondere für langjährige Hypotheken, stark gestiegen
•    Eigentümer, deren Hypothekarverträge auslaufen, müssen bei Neuabschlüssen von Hypotheken entsprechend teurere Monatsraten in Kauf nehmen
•    höhere Hypothekarzinsen belasten das Haushaltsbudget, wodurch die Kaufkraft sinkt
•    weniger Menschen können sich eine Immobilie leisten
•    Immobilien werden weniger attraktiv als andere Anlageklassen
•    Kaufen und Weitervermieten lohnt sich weniger
•    Mieten wird wieder attraktiver
•    Die Nachfrage geht zurück
•    Die Immobilienpreise sinken

Wer bereits länger über einen Immobilienverkauf nachdenkt, sollte diesen jetzt angehen.

Bei Renditeliegenschaften ist es schon zu rückläufigen Preisen gekommen.

Einige institutionelle Anleger und Pensionskassen trennen sich bereits seit Monaten von einzelnen Liegenschaften, die sie schon länger auf der «internen Verkaufsliste» hatten, aber mangels alternativer Anlagemöglichkeiten und Negativzinsen noch nicht veräussern wollten. Jetzt zahlen sie keine Negativzinsen mehr, wenn Geld auf ihr Konto fliesst, und so werden in Zukunft weitere Liegenschaften abverkauft werden.

Vorsicht ist geboten
Dass Eigentümer jetzt ihre Festhypothekzinsen nicht mehr bezahlen können, davon gehen GOLDINGER IMMO EXPERTEN nicht aus, weil Banken bei der Vergabe von Hypotheken ein Zinsniveau von 4,5–5% zugrunde gelegt haben. Doch falls Sie den Verkauf einer Liegenschaft in absehbarer Zeit ins Auge fassen, raten wir, nicht weiter zu zögern und dieses Vorhaben zügig in Angriff zu nehmen. Die unterschiedlichen Produktsegmente (Haus, Wohnung, Mehrfamilienhaus  und Renditeliegenschaft) reagieren in den unterschiedlichen Regionen (Grosszentren, Kleinstädte und ländliche Umgebung) abweichend. Nur gut ausgebildete und erfahrene Bewerter und Makler kennen die Preise und Entwicklungen.
Beginnen Sie mit einer unverbindlichen Online-Wertermittlung der GOLDINGER IMMOBILIEN AG, einem Messebesuch an unserem Stand an der WEGA in Weinfelden oder kontaktieren Sie gleich einen GOLDINGER IMMO EXPERTEN für eine unverbindliche und persönliche Vor Ort Besichtigung, verbunden mit einer Expertenschätzung.